Achtung: Unsere Praxis ist vo 30.03.2024 bis zum 07.04.2024 geschlossen.

Vertretung Kinder- und Jugenheilkunde:

Dr. med. Christian Mahlert und Jasim Vollhase, Münsterstr. 45, 44145 Dortmund, Telefon: 0231 9810510

Vertretung Neurologie:

NEUROLOGIE Gemeinschaftspraxis Dr. med. Josef Leclaire und Dr. med. Thomas Rotermund, Kampstraße 45 (DOC-Center),

44137 Dortmund, Telefon: 0231-573857

 

Untersuchungen

Wie läuft eine Untersuchung beim Neurologen ab?

Der erste und wichtigste Punkt, um die richtige Diagnose zu stellen, ist das ausführliche Arztgespräch (Anamnese). Dabei wollen wir von Ihnen genau wissen, welche Beschwerden Sie oder Ihr Kind aktuell haben. Wir fragen Sie aber auch nach anderen Erkrankungen oder Operationen, ob Sie oder Ihr Kind Medikamente nehmen und wenn ja, welche.

An die Anamnese schließt sich eine körperlich-neurologische Untersuchung an. Dabei überprüft der Arzt Gehirn, Nerven und Muskeln auf ihre Funktionsfähigkeit. Meistens lässt sich so schon eine Diagnose oder zumindest eine Verdachtsdiagnose erstellen.

Manchmal jedoch, sind für eine korrekte Diagnose weitere Untersuchungen erforderlich. Einige davon führen wir direkt in unserer Praxis durch. Sollte bei Ihnen oder Ihrem Kind noch andere Diagnostik notwendig sein, vermitteln wir Ihnen den Kontakt zu den Spezialisten.

Mithilfe der körperlichen oder apparativen Untersuchungen, die wir bei Ihnen oder Ihrem Kind durchführen, können wir auch den Verlauf der Erkrankung, sowie der eingeleiteten Therapie beurteilen.

Wir haben hier für Sie Informationen zu den Untersuchungen zusammengestellt, damit Sie wissen, was auf Sie zukommt. 

WICHTIGER HINWEIS FÜR PATIENTEN:
Bei manchen Untersuchungen ist es notwendig, dass Sie Vorbereitungen treffen, damit wir Sie oder Ihr Kind untersuchen können. Bitte lesen Sie sich deshalb die Informationen zu der Untersuchung, die bei Ihnen oder Ihrem Kind geplant ist, sorgfältig durch.

Bei einer körperlich-neurologischen Untersuchung sehen wir uns den Patienten von oben bis unten an. Wir prüfen dabei den Zustand von Gehirn, Nerven und Muskeln, sowie deren Funktionsfähigkeit.

Kinder zwischen fünf Monaten und vier Jahren, die bei uns untersucht werden, bekommen dazu einfach Spielzeug auf einer Matte. Durch die Beobachtung ihres freien Spielverhaltens kann die Ärztin mögliche Störungen feststellen. Danach schaut sie den Körper der Kinder auf der Untersuchungsliege an und prüft die Reflexe.

Bei älteren Kindern prüft die Ärztin das Gleichgewicht und die Bewegungskoordination in dem das Kind zum Beispiel mit offenen und geschlossenen Augen auf einem Bein steht oder durch den sogenannten Seiltänzergang, bei dem das Kind vorwärts und rückwärts auf einem Strich balanciert. Die Muskelkraft der Kinder wird durch Übungen wie Hüpfen und Treppe hochsteigen getestet. Daneben untersucht die Ärztin das Sehen, die Muskeleigenreflexe und sie schaut einmal den ganzen Körper an, um zum Beispiel Hautzeichen oder Rückenverkrümmungen zu erkennen.

Bei Erwachsenen verschafft sich der Arzt einen orientierenden Überblick über das motorische System, die Bewegungskoordination, die Reflexe, die Sensibilität und die Hirnnerven. Falls etwas auffällig ist, untersucht er diesen Bereich ausführlicher. Seine ungestellte Frage lautet dabei immer: “Entspricht das, was der Patient kann, dem, was ich von ihm und seinem Alter erwarte?”

Hier sind ein paar beispielhafte Untersuchungen aus den unterschiedlichen Funktionsbereichen:

Motorisches System
Wie sehen die Muskeln aus? Sind sie auf beiden Körperseiten gleich ausgeprägt? Wie ist die Muskelgrundspannung? Lassen sich alle Gelenke frei bewegen? Hat der Patient genügend Muskelkraft? Zittert er?

Bewegungskoordination
Vorwärts und rückwärts durch den Raum gehen. Einbeinstand mit geschlossenen Augen. Einen Finger in einem großen Bogen zur Nase führen, ebenfalls mit geschlossenen Augen.

Reflexe
Dabei klopft der Arzt mit dem Reflexhammer auf die Sehne einiger Muskeln, was normalerweise dazu führt, dass sich der Muskel zusammenzieht.

Sensibilität
Wahrnehmung von Berührungen auf der Haut, Schmerzempfindung bei leichtem Kneifen oder Pieksen, Vibration einer Stimmgabel auf Knochen.

Hirnnerven
Mit den Augen einem sich bewegenden Finger folgen, Pupillenreaktion auf Licht, Lippen spitzen, Augenbrauen hochziehen, Zunge einrollen.

Wir nehmen Ihnen oder Ihrem Kind Blut ab, um:

  • Erkrankungen anhand veränderter Blutwerte festzustellen, wie zum Beispiel Entzündungen oder Krankheiten, die auf einer Stoffwechselstörung beruhen.
  • Die Höhe Ihres Medikamentenwirkstoffes (Medikamentenspiegel) im Blut zu bestimmen, um die optimale Dosis zu finden.
  • Nebenwirkungen von Medikamenten rechtzeitig zu erkennen, die zum Beispiel zu Störungen in der Leber oder dem blutbildenden System führen können.
  • Herauszufinden, ob Erkrankungen durch eine Veränderung des Erbgutes entstanden sind.

Bei der Elektroenzephalographie EEG messen wir die Hirnströme und zeichnen sie auf.

Das passiert beim EEG:
Wir setzen Ihnen oder Ihrem Kind eine netzartige Haube mit Elektroden auf den Kopf und befestigen jede Elektrode mit einer Haftpaste. Diese lässt sich hinterher einfach wieder entfernen. Sie sitzen oder liegen bei der Untersuchung ganz entspannt mit geschlossenen Augen. Die Elektroden leiten währenddessen die elektrische Aktivität des Gehirns an einen Computer weiter, der eine Kurve Ihrer Hirnströme aufzeichnet. Das ist völlig schmerzlos und ungefährlich.

Das ist bei der Vorbereitung wichtig:
Die normale Talgproduktion der Kopfhaut vermindert den Kontakt zwischen Elektroden und Haut. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihre Haare oder die Ihres Kindes am Abend vor dem EEG waschen. Bitte tragen Sie keine Pflegemittel, Gel, Festiger oder ähnliches auf.

Bei Erwachsenen:
Es ist wichtig, dass Sie zum EEG entspannt sind. Bitte planen Sie Ihren Termin so, dass Sie an diesem Tag möglichst keinen Stress haben, d.h. keine Prüfungen, keine dringenden Termine, keinen Hunger, genügend Zeit für die Anfahrt, etc.

Bei Kindern:
Um eine gute Ableitung der Hirnströme zu erhalten, ist es wichtig, dass Ihr Kind bei der Untersuchung die Augen geschlossen hat und sich ruhig verhält. Es muss deshalb zur Untersuchung satt, sauber und müde sein.

In manchen Fällen ist es notwendig, dass Ihr Kind während der EEG-Untersuchung einschläft. Bitte teilen Sie uns deshalb bei der Terminvereinbarung mit, wann Ihr Kind tagsüber schläft oder abends ins Bett geht.

Es ist wichtig, dass Ihr Kind nicht kurz vor der Untersuchung schläft. Halten Sie es unbedingt bis zum EEG munter. Falls Sie mit dem Auto kommen, nehmen Sie am besten eine Begleitperson mit, die das Kind bei der Fahrt wach hält.

Bringen Sie alles mit, was Ihrem Kind das Einschlafen erleichtert (z. B. Schnuller, Fläschchen, Kuscheltier, Spieluhr).

Säuglinge und Kleinkinder:
Die EEG-Termine finden normalerweise zwischen 9 – 11 Uhr statt.
Bitte seien Sie mindestens eine halbe Stunde vor der Untersuchung in der Praxis. So können Sie Ihr Kind hier in Ruhe stillen, ihm die Milchflasche geben oder füttern und noch mal wickeln.

Schläft Ihr Kind tagsüber nicht mehr und ist noch zu wenig kooperativ, um die Augen freiwillig zuzulassen, wecken Sie es bitte zwei Stunden vor der üblichen Aufstehzeit.

Vorschulkinder:

Die EEG-Termine finden normalerweise zwischen 10 – 13 Uhr statt.
Bitte wecken Sie Ihr Kind zwei Stunden früher als sonst und lassen Sie es morgens toben. Es sollte kurz vor der Untersuchung noch mal essen. Das fördert die Entspannung. Seien Sie mindestens eine halbe Stunde vor dem EEG in der Praxis.

Schulkinder:

Die EEG-Termine finden ab 13 Uhr statt. 

Bitte wecken Sie Ihr Kind ganz früh, spätestens um 5 Uhr. Es soll an diesem Tag regulär zur Schule gehen und dann (gegebenenfalls in der Praxis) etwas essen, bevor wir das EEG in ruhiger Atmosphäre ableiten.

Bei älteren Kindern oder Jugendlichen besprechen wir, um wieviel der Nachtschlaf reduziert werden sollte, falls ein Schlaf-EEG notwendig ist.

Bei der Nervenleitgeschwindigkeitsmessung NLG, auch Elektroneurographie ENG genannt, prüfen wir die Funktionsfähigkeit peripherer Nerven. Das sind die Nerven, die außerhalb von Gehirn und Rückenmark liegen und Bewegungs- und Empfindungsimpulse zwischen Nervensystem und Organen weiterleiten.

Das passiert beim NLG:
Zur Messung kleben wir Ihnen kleine Metallplättchen (Elektroden), die mit Drähten verbunden sind, auf die Endpunkte der Nerven an den Händen oder Beinen und Füßen. Dann stimuliert der Untersucher den Nerv oberhalb dieser Endpunkte durch einen schwachen elektrischen Reiz. Das führt zu einer Muskelzuckung an der Stelle, an der die Elektroden kleben. Der Computer misst die Zeit zwischen Reiz und Muskelzuckung. Er errechnet anhand dieser Zeit und der Länge der vermessenen Nervenbahn die Geschwindigkeit, mit der der Nerv den Reiz weiterleitet.

Das ist bei der Vorbereitung wichtig:
Bitte sagen Sie uns bereits im Vorgespräch, wenn eine oder mehrere der folgenden Fragen bei Ihnen zutrifft:

  • Nehmen Sie blutverdünnende Medikamente ein?
  • Wenn ja, welche?
  • Ist bei Ihnen eine angeborenen  Blutungsneigung bekannt?
  • Tragen Sie einen Herzschrittmacher ?
  • Haben Sie eine Pflasterallergie?

 

Bei Messung der Hände:
Bitte cremen Sie die Hände am Tag der Untersuchung nicht ein.
Wichtig ist, dass Ihre Hände bei der  Untersuchung nicht zu kalt sind, denn das verändert die Messwerte. Denken Sie deshalb im Winter zum Beispiel an Handschuhe auf dem Weg in die Praxis.
Zur Untersuchung müssen Sie Uhr und Armbänder ablegen.

Bei Messung der Beine/Füße:
Bitte cremen Sie die Füße und Beine am Tag der Untersuchung nicht ein.
Wichtig ist, dass Ihre Füße bei der Untersuchung nicht zu kalt sind, denn das verändert die Messwerte. Denken Sie deshalb im Winter zum Beispiel an warme Schuhe für den Weg in die Praxis.
Zur Untersuchung müssen Sie Schuhe und Strümpfe ausziehen, je nach zu untersuchendem Bereich auch die Hose. Die Beine sollten auf jeden Fall bis knapp über Kniehöhe frei sein.

Weiteres:
Ihre Medikamente können Sie, auch am Tag der Untersuchung, ganz normal einnehmen und Sie müssen nicht nüchtern sein.
Für die Untersuchung bekommen Sie keine zusätzlichen Medikamente.
Nach der Untersuchung sind Sie normal belastbar. Das heißt, Sie können ohne Einschränkungen arbeiten, am Straßenverkehr teilnehmen oder ähnliches.

Die Neuropsychologie beschäftigt sich vor allem mit kognitiven Prozessen des zentralen Nervensystems. Das sind zum Beispiel Wahrnehmung, Handeln, Denken, Aufmerksamkeit, Gedächtnis oder Sprache. Auch für die Persönlichkeit und Emotionen interessieren sich Neuropsychologen.

Nicht selten gehen Erkrankungen des Gehirns und der Hirnnerven mit einer kognitiven Beeinträchtigung einher. Auch manche Medikamente können zu solchen Beeinträchtigungen führen. Mithilfe verschiedener Testverfahren, die individuell auf Ihre Beschwerden ausgerichtet sind, können wir das Ausmaß dieser Störungen feststellen.

In unserer Praxis führen wir neuropsychologische Tests zur Diagnostik und Verlaufsbeurteilung von Entwicklungsstörungen und Demenz, sowie zur Erkennung von Nebenwirkungen antiepileptischer Medikamente durch.

Diese Tests (z. B. Gedächtnistest, Aufmerksamkeitstest, Tests zur Hör- und Sprachentwicklung) finden unter anderem mit Papier und Stift, sowie auch computergestützt statt. Sie dauern zwischen 20 und 45 Minuten.

Wichtig:
Sie oder Ihr Kind sollten zur Untersuchung ausgeruht und satt sein.
Wenn Sie oder Ihr Kind eine Brille oder ein Hörgerät benötigen, bringen Sie diese bitte zur Testung mit.